Fachkundiger zum Freimessen n. DGUV Regel 113-004

  • Nutzen/Preis/Dauer
  • Inhalte/Ziel/Zertifikat
  • Teilnahmevoraussetzung/Zielgruppe/Ort

Das Freimessen stellt eine zentrale sicherheitstechnische Maßnahme dar, um Tätigkeiten in behälter- oder schachtartigen, engen Räumen sicher durchführen zu können. In diesen Bereichen besteht ein erheblich erhöhtes Risiko durch gefährliche Atmosphäre, insbesondere durch Sauerstoffmangel, explosionsfähige Atmosphäre oder das Vorhandensein toxischer Gase. Die DGUV Regel 113-004 „Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen“ definiert deshalb klare Anforderungen an Personen, die Freimessungen durchführen. Diese Personen müssen über eine nachweisbare Fachkunde verfügen, um die Bewertung der Atmosphäre zuverlässig, reproduzierbar und normgerecht durchführen zu können.

Bedeutung des Freimessens in engen Räumen
Enge Räume wie Schächte, Kanäle, Tanks, Silos, Gruben oder abwassertechnische Anlagen zeichnen sich durch eingeschränkte natürliche Belüftung und geringe Bewegungsfreiheit aus. Dadurch können sich Gefahrstoffe schnell ansammeln oder Sauerstoff verdrängt werden. Typische Gefährdungen sind:

- Sauerstoffmangel, der binnen Sekunden zu Bewusstlosigkeit und Erstickung führen kann
- Toxische Gase, z. B. Schwefelwasserstoff oder Ammoniak, die in abwassertechnischen Anlagen auftreten können
- Explosionsfähige Atmosphäre, hervorgerufen durch brennbare Dämpfe oder Faulgase
- Erstickende oder schwere Gase, die sich am Boden von Schächten absetzen und unbemerkt wirken

Das Freimessen dient dazu, diese Gefahren zuverlässig zu erkennen und die Arbeitsfreigabe erst dann zu erteilen, wenn ein sicherer atmosphärischer Zustand festgestellt wurde.


Kurszeit/Dauer/Code
08:30 - 16:30 Uhr / 8 U-Std. / U101

Preis
399,00 € (zzgl. MwSt.)


Termine
...nur Inhouse



...auch als Inhouse-Seminar buchbar!

Info inkl. Anfragebogen* [246 KB]


Ausbildungsinhalte und Zielsetzung
Das entsprechende Seminar vermittelt die Qualifikation nach DGUV Regel 113-004 sowie den Vorgaben des DGUV Grundsatzes 313-002. Die Ausbildung kombiniert fundierte theoretische Grundlagen mit praxisorientierten Übungen.

Vermittelte theoretische Kenntnisse
- Grundlagen der Gefahrstoffkunde
- Verhalten von Gasen und Dämpfen in engen Räumen
- Rechtliche Vorgaben (DGUV Regeln, Betriebssicherheitsverordnung, TRGS)
- Auswahl und Funktionsweise verschiedener Gasmessgeräte
- Besondere Gefährdungen in abwassertechnischen Anlagen

Praktische Ausbildungselemente
- Bedienung und Einsatz unterschiedlicher Messgeräte
- Durchführung eines vollständigen Freimessvorgangs
- Simulation realer Gefahrensituationen
- Interpretation von Messergebnissen anhand praxisnaher Beispiele

Erstellung einer Freigabebescheinigung
Die Teilnehmer erlernen die Zusammenhänge zwischen Gefahrstoffen, deren Wirkungsmechanismen und den Messverfahren. Damit werden sie befähigt, Gefährdungen realistisch einzuschätzen und angemessene Schutzmaßnahmen festzulegen.

Ziel
Mit dem erfolgreichen Abschluss sind die Teilnehmer qualifiziert, eigenständig und rechtskonform Freimessungen durchzuführen und damit einen wichtigen Beitrag zur Arbeitssicherheit in engen Räumen zu leisten.


Seminarabschluss:
Teilnahmenachweis als Nachweis der Befähigung




...auch als Inhouse-Seminar buchbar!

Anforderungen an die Fachkunde gemäß DGUV Regel 113-004

Die DGUV Regel fordert, dass nur solche Personen mit dem Freimessen beauftragt werden dürfen, die über eine umfassende Sachkunde verfügen. Diese Sachkunde umfasst sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen:

1. Auswahl der geeigneten Messgeräte
Fachkundige müssen in der Lage sein, abhängig von der Gefährdungssituation passende Messgeräte auszuwählen. Dazu zählen:
- Sauerstoffmessgeräte
- Explosionsschutz-/Ex-Messgeräte
- Mehrgasmessgeräte (z. B. für H₂S, CO, CH₄ etc.)
- Probenahmesysteme für schwer zugängliche Bereiche
Entscheidend ist das Verständnis der jeweiligen Messprinzipien sowie der Grenzen der Messgeräte.

2. Fachgerechter Einsatz der Messtechnik
Die Durchführung des Freimessens erfordert methodisches Vorgehen:
- Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Messgeräte (Bump-Test, Kalibrierung)
- Einhaltung von Messabläufen und Probenahmetiefen
- Berücksichtigung potenzieller Gasverteilung im Raum
- Dokumentation der Messpunkte und Messergebnisse
Nur ein fachgerecht durchgeführter Messvorgang gewährleistet eine aussagekräftige Bewertung.

3. Interpretation der Messwerte
Fachkundige müssen die Messwerte nicht nur ablesen, sondern bewerten können, insbesondere in Bezug auf:
- Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW)
- Explosionsgrenzen (UEG/OGE)
- Sauerstoffmindestkonzentrationen
- Wechselwirkungen zwischen mehreren Gefahrstoffen
- Besonderheiten der Umgebung, z. B. Temperatur, Feuchte, Strömung
Die richtige Interpretation ist die Grundlage für die Freigabe des Arbeitsplatzes und entscheidet über die


Teilnahmevoraussetzung

Die Fachkunde richtet sich insbesondere an:
- Beschäftigte in abwassertechnischen und industriellen Betrieben
- Sicherheitsfachkräfte
- Verantwortliche für Instandhaltung, Sanierung und Wartung
- Unternehmer und befähigte Personen gemäß BetrSichV


Zielgruppe
Personen, die mit dem Freimessen vor Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen gemäß DGUV Regel 113-004 beauftragt werden


Schulungsort
Simply Learn® - Akademie für Arbeitssicherheit
Goethestr. 67
46047 Oberhausen





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